Erster

Deutscher

Wohneigentums-Tag

Hochkarätige Redner

präsentiert von

IVD und VPB

Experten fordern:

Abkehr von ausschließlich

mietenorientierter Immobilienpolitik!

Der IVD fordert:

Grunderwerbsteuer auf

einheitlich 3,5 Prozent absenken!

Deutscher Wohneigentums-Tag

Der Verband Privater Bauherren (VPB) und der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband (IVD) hatten eingeladen zum 1. Deutschen Wohneigentums-Tag am 24. Januar 2017 in Berlin. Rund 200 Gäste folgten der Einladung, darunter zahlreiche Bundestagsabgeordnete und führende Ökonomen. Die Experten forderten die Abkehr von der einseitig mieterorientierten Immobilienpolitik der Bundesregierung und sprachen sich für die Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums aus ...

Gunther Adler

Gunther Adler,Staatssekretär im Bundesministerium Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, sprach über die "Soziale Eigentumsförderung". Die Moderation hatte Ulrike Silberberg übernommen, Chefredakteurin der Fachzeitschrift "Die Wohnungswirtschaft".

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Thomas Penningh

Die Begrüßung und Einführung ins Thema übernahmen VPB-Präsident Thomas Penningh: "Wir fordern, dass für junge Familien sowie Haushalte mit mittleren und unteren Einkommen eine deutliche Ausweitung der Wohneigentumsprogramme etwa der KfW eingeführt wird."

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Jürgen Michael Schick

IVD-Präsident Jürgen Michael Schick beleuchtete das Thema unter dem Titel "Politisch reguliert - gewohnt wird anders". Sein Fazit im Namen der Verbände: Die Bundesländer sollten die Grunderwerbsteuer auf einheitlich 3,5 Prozent absenken und beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum ganz auf die Steuer verzichten."

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Dr. Michael Meister

Dr. Michael Meister, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, bekräftigte die Notwendigkeit der stärkeren Eigentumsförderung. Wohneigentum sorge dafür, dass eine Gesellschaft stabiler und nachhaltiger lebe. "Finanzstabilität und markroprudenzielle Politik am Wohnimmobilienmarkt auf Kosten der Eigentumsbildung?"

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Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen

Prof. Raffelhüschen vom Institut für Finanzwissenschaft in Freiburg sprach im Anschluss über "Vermögensbildung Immobilie". Um eine Sicherung des Lebensstandards auch im Alter zu gewährleisten, muss der Staat Wohneigentum stärker fördern.

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Matthias Günther

Matthias Günther, Vorstand des ISP Eduard Pestel Instituts für System-forschung präsentierte neueste Zahlen und beleuchteteRegionale Aspekte der Wohneigentumsbildung. Zwischen 2011 und 2015 ist demnach die Wohneigentumsquote in Regionen mit hoher wirtschaftlicher und demografischer Dynamik gesunken.

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Hans-Peter Trampe

Hans-Peter Trampe, Dr. Klein & Co. AG, kritisierte die aktuelle Politik zur Förderung Wohneigentumsbildung als Lippenbekenntnisse. Die gegenwärtige Förderprogramme der KfW seien nicht nur unattraktiv, sondern sogar aufgrund der kurzen Zinsbindungsfristen mit entsprechendem Zinsänderungsrisiko sogar gefährlich.

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Olaf Zahn

Olaf Zahn, Fachmann für Immobilienfinanzierungen, sprach über die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die ganzen Kreditnehmergruppen die Kreditaufnahme deutlich erschwert. Sie schütze die Verbraucher nicht, sondern entmündige diese.

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Zahlen

Schon das zweite Wohnungsbaugesetz von 1956 hatte zum Ziel, den Wohnungsmangel zu beseitigen und für weite Kreise der Bevölkerung breitgestreutes Eigentum zu schaffen. Dies ist der aktuelle Stand (Quelle: die Fachbeiträge der Redner):

Siedlungs- und Verkehrfläche in Deutschland

Mehrfamilienhäuser mit mehr als 3 Wohnungen

Anteil Gebäude in einer Hand im Besitz von Privatpersonen

Anteil der Selbstnutzung bei WEGs

Haushaltsbezogene Eigentümerquote

Mietquote der 25- bis 45-Jährigen in Deutschland

Diskussion: Wohneigentum entlastet Mietsektor

Im Anschluss an das Fachprogramm diskutierten die Bundestagsabgeordneten Karin Binder (Die LINKE), Marie-Luise Dött (CDU) und Ulli Nissen (SPD) sowie Matthias Günther, Vorstand des Pestel-Instituts. Die Podiumsdiskussion moderierte die Vorsitzende des ifs, Instituts für Wohneigentum-AG, Oda Scheibelhuber. Sie appellierte an die Zuhörer, sich von der Vorstellung zu lösen, man müsse ganz besonders wohlhabend sein, um Wohneigentum zu erwerben. Es gebe beim Eigenheimerwerb empirisch nachgewiesene Sickereffekte, die sich auch auf den Mietwohnungsmarkt in Form einer deutlichen Entlastung von Engpässen im niedrigpreisigen Segment auswirkten. Die Vertreterinnen von CDU/CSU und SPD kündigten als Ergebnis der Diskussion eine verstärkte Wohneigentumsförderung an.

> Hier geht es zum Video der Podiumsdiskussion



Forderungen: Was die Verbände von der Politik erwarten

Der 1. Wohneigentums-Tag von VPB und IVD dokumentierte anschaulich die Situation auf den deutschen Wohneigentumsmarkt. Die Referenten zeigten Probleme und mögliche Lösungen. Angesichts dieser Erkenntnisse und der gesellschaftlichen Notwendigkeit einer deutlichen Steigerung der Wohneigentumsquote in Deutschland ist aus Sicht des VPB dringendes Handeln geboten.

Bereits im November 2016 hatte der VPB mit den anderen Mitgliedern des Verbändebündnisses "Wohn-Perspektive Eigentum" konkrete Forderungen an Bund und Länder gerichtet um die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Wohneigentum zu verbessern. Das Verbändebündnis, zu dem neben dem VPB auch der IVD, die Bundesarchitektenkammer (BAK), der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) gehören, erneuerte und ergänzte seine Forderungen anlässlich des 1. Wohneigentums-Tags im Februar um folgende acht Kernforderungen an die Politik:

1.
Für junge Familien sowie Haushalte mit mittleren und unteren Einkommen muss es eine deutliche Ausweitung der Wohneigentumsprogramme z. B. der KfW geben - mit einer Erhöhung des individuellen Kreditvolumens und einer langfristigen Zinsbindung. Schwellenhaushalte sollen beim Eigenkapital durch Zuschüsse unterstützt werden.

2.
Die Bedeutung der selbstgenutzten Immobilie für die Altersvorsorge muss angesichts der Rentenlücke besser gewürdigt und insbesondere für jüngere Haushalte und Familien muss die Wohneigentumsbildung wieder verstärkt ermöglicht werden.

3.
Eine bundesweite Absenkung der Grunderwerbsteuer auf einheitlich 3,5 Prozent soll durch alle Bundesländer zum Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum umgesetzt werden. Zudem fordern wir den Erlass der Grunderwerbsteuer beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum.

4.
Die Vorschriften zur Kreditwürdigkeitsprüfung sollten schnellstmöglich korrigiert und die in der EUWohnimmobilienkreditrichtlinie dafür gegebenen Regelungen genutzt werden.

5.
Durch ein Investitionsprogramm ist die Förderung der Infrastruktur in Ballungsräumen mit dem Ziel eines akzeptablen Preis-Leistungs-Verhältnisses für den ÖPNV voranzutreiben. Damit wird die Wohneigentumsbildung im Umfeld von Ballungsräumen durch eine bessere "Speckgürtel-Anbindung" an die Metropolen gesichert.

6.
Eine BaulandOffensive für selbstgenutztes Wohneigentum ist zu starten: Insbesondere Kommunen sollen ihre Grundstücksreserven auch für selbstgenutztes Wohneigentum mobilisieren. In Gebieten mit einem Rückgang der Eigentumsquote müssen zusätzlich regionale Förderanreize geschaffen werden.

7.
Möglichkeiten zur Mieterprivatisierung als soziales Instrument des Eigenheimerwerbs sind neu zu überdenken und so zu fördern, dass damit einer Gentrifizierung und drohenden Altersarmut wirksam vorgebeugt werden kann.

8.
Die neue Bundesregierung sollte im Herbst 2017 wieder ein eigenes Bau- und Wohnungsministerium etablieren, um der Vielfalt der Problemfragen und Aufgaben, auch vor dem Hintergrund der immer relevanter werdenden demografischen Herausforderungen, gerecht zu werden und die nötigen Rahmenbedingungen schaffen zu können.



Informationen zum Download

Hier die Unterlagen analog zum Programm des 1. Deutschen Wohneigentums-Tags am 24. Januar 2017 in der Landesvertretung des Saarlands in Berlin:

team

Dr. Robert Theissen

Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht

Die Abnahme des Gemeinschafts-eigentums in der WEG

PDF-Datei zum Download

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Mathias Günther

Vorstand des Pestel Instituts

Deutschlands Wohneigentum im Überblick

PDF-Datei zum Download

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Mathias Günther

Vorstand des Pestel Instituts

Regionale Aspekte der Wohneigentumsbildung

PDF-Datei zum Download

team

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen

Institut für Finanzwissenschaft in Freiburg

Immobilien als Instrument der ersetzenden privaten Altersvorsorge

PDF-Datei zum Download

Standpunkte

Links

Weiterführende Informationen zum Wohneigentums-Tag und den Organisationen dahinter.